Auf dem gut besuchten Brandenburger Saatguttag am 21.02. kamen zahlreiche Fachthemen zur Sprache. Nach dem Grußwort von Frau Staatssekretärin Boudon  (MLUK) wurde von Vorsitzenden des Verbandes, Herrn Mohr, eine kurze Einschätzung zur aktuellen Lage gegeben. Sowohl Staatssekretärin Boudon als auch Herr Mohr thematisierten den Bürokratieaufwuchs, der eingedämmt werden müsse, dazu sein aber konkrete Vorschläge notwendig, so Frau Boudon. Diese liegen inzwischen auch vor. Auch die regionale Saatguterzeugung und deren Bedeutung zur Stabilisierung der Produktion in Zeiten des Klimawandels wurde betont. Herr Mohr ging auf das Thema Pflanzenschutz und Reduktionsstrategie ein und forderte ein Vorgehen mit Augenmaß anstelle pauschaler Reduktionsvorgaben. Auch die neuen Züchtungsmethoden kamen zur Sprache. Hier werden Chancen zur Verbesserung der Resistenzeigenschaften als auch eine höhere Trockenstresstoleranz gesehen. Wichtig ist jedoch, dass es keine Patente auf die Züchtungen geben darf und das Züchterprivileg erhalten bleibt. Auch die Frage der Kennzeichnung muss eindeutig geregelt werden

Herr Dr. Ebel (LELF) stellte die Ergebnisse der Landesortenversuche vor und gab wichtige Empfehlungen für die Sommerungen, für die das Saatgut an der einen oder anderen Stelle knapp werden könnte. Neben neuen Sorten lohne sich auch ein Blick auf altbewährte Sorten, die immer noch sehr gut abschneiden. LSV Sortenempfehlung (pdf)

Herr Näther (LELF) ging auf die Entwicklung der Vermehrungsflächen ein, die leider in Brandenburg – wie insgesamt in Deutschland – rückläufig sind. Vergleichsweise hohe Aberkennungsraten gab es in diesem Jahr bislang bei Getreide was insbesondere daran liegt, dass die notwendige Keimfähigkeit oftmals nicht erreicht wird. Anerkennungen/ Flächentwicklung (pdf)

Herr Ehrler von Saatgut 2000 warb für den Feinsaatenanbau und deren Vermehrung, für die noch Betriebe gesucht werden. Rotklee, Luzerne (pdf)

Herr Ebke-Kiel der Rudloff GmbH lenkte in seinem Vortrag den Blick auf das Grünland und warb für eine intensivere Befassung mit dem Thema. Nachsaaten seien eine Gelegenheit, an züchterischem Fortschritt teilzuhaben, wenn man die richtige Sortenwahl treffe. Ertragsreiche Sorten senkten auch die Futterkosten und helfen dabei, die Tierproduktion rentabler zu machen, so das Fazit. Grünland – Rudloff GmbH (pdf)

Bernd Starick, vom LBV hielt das Schlusswort und blickte trotz aller Schwierigkeiten optimistisch in die Zukunft. Von der Politik wurde aber auch entsprechende Unterstützung gefordert, aber auch an das Unternehmertum appelliert. Dies sei mitentscheidend, um die Betriebe stark und damit auch interessant für den Berufsnachwuchs zu machen.

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